Wildes Gebaren im Sturmestanz,
Nebeltau küsst müde Weiden.
Blättergeschmeide und Herbstesglanz,
grau schmückt das Jahrseinen Abschiedskranz,
Leben ist Kommen und Scheiden.
Liegt auch im Tode der letzte Klang,
wiegt doch die Hoffnung ihr Lachen.
Dort wo das Jahr fliehtzum letzten Gang,
keimen frohlockend im Lobgesang,
Farben zum Frühlingserwachen.
c by Wolfgang Scholmanns
Kraft der Hoffnung
Der Trauertage dunkler Klang,
bewegt den Sturm der Herbsteszeit,
leis´ hebt die Klage den Gesang,
Gedanken an den letzten Gang,
schweben im bunten Blätterkleid.
Am kühlen Grab, ein kleines Licht,
Begleiter hin zum Sonnenschein,
das nicht die Kraft der Hoffnung bricht,
im Notenspiel der Zuversicht,
klingt das Vertrauen uns, allein.
c by Wolfgang Scholmanns
Herbstgold
Im Herbstlicht lauert Elfengold,
leuchtend wie Sonnenlachen.
Es ist des Menschen Blickes hold,
wenn es im Wind durch Wälder tollt,
im herbstlichen Erwachen.
Ein Anblick, der das Aug´verwöhnt,
wie ferne Märchenfarben.
Des Baumes Leib im Sturme stöhnt,
bis mit der Stille er versöhnt,
und seine Blätter starben.
Goldene Herbst- und Sturmeszeit,
läutest die wilden Klänge.
Zauber weht durch die Welt, so weit,
bald schmückt das Jahr sein Abschiedskleid,
flüstern die Lobgesänge.
c by Wolfgang Scholmanns
Es träumt
Spät schon im Herbst.
Im Abschied klingt
des Blattes buntes Lied.
Kein Gruß mehr,
aus lachenden Blütenkelchen,
kein Duft der Bienenschwärme lockt.
Doch ist im Tod,
der tief im Herbst erwacht,
leuchtende Farbenpracht geboren.
Was dort uns Anmut schenkt
und doch den Tod geschaut,
tanzt lächelnd noch im Wind.
Im Hauch der Stille,
kein Rauschen mehr
wie einst noch jung
im grünen Blätterwald.
Es neigt das Jahr sich nun,
so müd vom langen blüh`n,
träumt vom Erwachen,
wenn die Stare heimwärts zieh`n.
copyright by Wolfgang Scholmanns
Herbstkür
Der Morgen weckt uns kalt und grau,
die Vogellieder schweigen.
Fern liegt des Himmelszeltes Blau,
Wolkenmeere wohin ich schau,
im nebelgrauen Reigen.
Nur hier und dort am Waldesrand,
gespenstisches Geschmeide,
gewebt mit zarter Spinnenhand,
magisches Bild im Zauberland,
ein Traum aus zarter Seide.
Still lugt aus einem Vogelhaus,
die blaubehaubte Meise,
sieht heut ein bißchen traurig aus,
nur spärlich war ihr Frühstücksschmaus,
auf morgendlicher Reise.
Eichörnchen, Maus auch sonst Getier,
ruh`n noch im warmen Traume.
Es steht der Winter vor der Tür,
der Herbst startet zur letzte Kür,
bunt weht sein Kleid vom Baume.
copyright by Wolfgang Scholmanns
Herbststille
Ist Herbstesnacht, schon bitterkalt,
nur leiser Wind bewegt die Blätterherde.
Ein warmer zarter Schein,
schmückt sanft den stillen Märchenwald,
der Hauch des Mondlichts lächelt auf die Erde.
Noch schweigt die Welt, ist müd und leis,
nur hier und da erwacht der Gruß der Sterne.
Der See liegt starr,
ihn schmückt das erste silbergraue Eis,
und manchmal klingt sein Echo aus der Ferne.
Es naht die vierte Jahreszeit,
sie schreibt die letzte Strophe vieler Tage.
Wieder ein langer Weg,
an seinen Rändern Freud und Leid,
kein Ziel in Sicht, es bleibt die letzte Frage.
Der Wald fängt die Böen und Stürme ein,
die als Boten von Herbstestagen,
sich schon in den Abschied des Sommers wagen,
nicht mehr nach den Stunden des Frühlings fragen,
vergangener Traum aus den warmen Tagen,
versinkt im goldenen Blätterschein.
Stoppliges Feld, das einst voll Gaben,
ruhst in den Wurzeln deiner Kraft,
schenkst uns die Früchte im Vergehen,
siehst nun die Zeit vorübergehen,
die aus der Saat die Ernte schafft.
Noch prahlt der Wald mit seinen Früchten,
und seine Bäume werfen ab,
was in manchen Kindergeschichten,
ich lächelnd vorgefunden hab.
Da basteln eifrig in den Stuben,
aus diesen Waldesfrüchtelein,
fleißige Mädchen und auch Buben,
lust`ge Figuren, groß und klein.
Lasst uns mit Freude den Herbst begrüßen,
haltet ein Lächeln ihm bereit,
auch er lässt viele Farben sprießen,
zeigt bunt uns die Vergänglichkeit.
Es leuchtet weit, ein Farbentraum,
der Wind singt seine Lieder,
der Herbst streift wild durch Strauch und Baum,
schmückt Wege bunt und Waldessaum,
das Jahr reckt seine Glieder.
Nun geht das Leben bald zur Ruh,
ist müd von langer Reise,
es zieht den großen Vorhang zu,
schließt ein die alten Wanderschuh,
ein Abschnitt alter Weise.
Doch winkt noch mal der alte Wald,
mit frohen Farbenspielen,
ein letzter Gruß, der bald verhallt,
ein Abschied der im Echo schallt,
doch einer nur von vielen.
Leis streift der Wind die goldfarbenen Felder,
es lacht so blau der Kornblume Gesicht,
von Hecken strahlt am Rand der grünen Wälder,
manch reife Beerenfrucht im zarten Licht.
Zu schnell vergehn des Jahres blühende Zeiten,
und die Natur verliert die Blütenpracht,
doch bunt weht dann das Laub durch ihre Weiten,
wo kalt der Herbst aus seinen Stürmen lacht.
Sonne, hast kurz vor Herbstestagen
schon viel von deiner Kraft verloren.
Hast aus der Wälder saftigem Grün,
aus Früchten, die im Winde blüh`n,
fröhliche Farbenpracht geboren.
Sommertag, weichst schon früh der Nacht,
ruhst bald von so langem Wachen.
Schenktest uns deine warme Zeit,
zeigtest dein schönstes Blütenkleid,
gabst uns der Sonne wärmendes Lachen.
Mond, der du das Dunkel sanft erhellst,
schaust auf den einst so grünen Wald.
Siehst ständig wie die Zeit fortschreitet,
wie schnell sie deinen Weg begleitet,
in häufig wechselnder Gestalt.
Wind, der du Milde uns bereitet,
in fröhlich blühenden Sommertagen.
spürst wie der Herbst ins Lande reitet,
von kalten Nebeln oft begleitet,
lässt bald die wilden Stürme jagen.
Herbst, kehrst zurück wie jedes Jahr,
lässt Blätter tot von Bäumen regnen.
Machst auch für uns den Weg bereit,
zum Ufer der Vergänglichkeit,
auf dem wir deiner Macht begegnen.